
Kevin Erath
Geschäftsführer
Veröffentlicht am
21. November 2020

In 2014 habe ich einen Workshop von Ralf Westphal mit dem Titel „Radikale Objektorientierung“ besucht. Sehr hatte ich mich auf den Kurs gefreut, da ich schon davor Themen rund um Flow Design interessiert verfolgt hatte. Leider gab es zu dieser Zeit wenig Material zum Nachlesen. Der Workshop verlief anders als erwartet und ließ mich zuerst nachdenklich zurück, verstärkte aber mein Interesse, mehr darüber zu erfahren. Abgesehen von Artikeln in der Zeitschrift dotnetpro sowie dem – leider stark zusammengewürfelten – E-Book Zukunftssichere Architektur gab es wenig Schriftliches zu lesen. Auch der Kurs brachte zwar neue Einblicke, aber eben nichts Handfestes. In 2015 fing ich an, selbst darüber zu bloggen und Kurse/Vorlesungen für Studenten in diesem Bereich zu geben. Die zur ähnlichen Zeit von Ralf veröffentlichten Bücher wie Architects Napkin brachten mir vor allem neue Erkenntnisse zur Notation, für Studenten waren diese Bücher aber als Leselektüre nicht wirklich brauchbar. So durchforstete ich das Netz weiter nach Informationshäppchen und folgte gespannt jedem neuen Blog-Artikel von Ralf sowie der Clean Code Developer School.

Mit Flow Design zu Clean Code
Ich habe mich zwar die ganzen Jahre weiter mit Flow Design beschäftigt, aber aufgrund vieler anderer spannenden Themen die Weiterentwicklung nicht mehr so aktiv verfolgt wie vor 5 Jahren. Als ich vor einigen Wochen dann über das Buch von Stefan Lieser stolperte, musste ich mir einfach ein Exemplar besorgen. Inzwischen habe ich es gelesen. Insgesamt ist es meiner Meinung nach die derzeit vollständigste Quelle für Flow Design. Das Buch greift alle wichtigen Aspekte zu Flow Design auf, besonders gut gefällt mir dabei die Vielzahl und Detaillierung der dargelegten Beispiele. Es liegt der Fokus zwar etwas mehr auf C#, aber es werden auch einige Lösungen mit anderen Sprachen gezeigt. So kann eigentlich jeder die Konzepte auf seine Plattform adaptieren. Betrachtet man es als Lehrbuch, finde ich es aus didaktischer Sicht noch nicht ganz rund. Insbesondere die Reihenfolge, in der manche Themen eingeführt werden, finde ich nicht optimal. Auch würde ich mir wünschen, dass der Fokus noch mehr auf der reinen Methodik und ihrer Anwendung liegen würde. Denn wenn z. B. dargelegt wird, dass die typischen Sprintlängen mit 2-4 Wochen zu lang sind und man ein 1-2 Tages-Iterationen arbeiten sollte, dann kann ich die Begründung zwar nachvollziehen, es wirft aber unnötige Diskussionen mit Entwicklern auf, die erfolgreich mit Scrum unterwegs sind. Auch Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von TDD könnten besser in eine Richtung geführt werden, in der aufgezeigt wird wie TDD und Flow Design kombiniert werden können. Trotz der Kritik derzeit die beste Quelle für alle die sich näher mit Flow Design beschäftigen möchten.
Aufgrund dieser positiven Entwicklung und dem Interesse auch wieder einen Blog zu führen, habe ich mich entschieden meine alten Blog-Artikel zu überarbeiten und einen Teil davon hier neu zu veröffentlichen. Zusätzlich möchte ich rund um dieses Thema und andere weitere Artikel veröffentlichen. Umso mehr freute es mich, dass auch Ralf an einem neuen Buch arbeitet. Letzteres habe ich noch nicht gelesen.

Softwareentwurf mit Flow-Design

Hier schreibt
Kevin Erath
Als Mitbegründer und Geschäftsführer von pep.digital verbringe ich zwar nicht mehr jeden Tag ausschließlich damit, coole Lösungen für unsere Kunden zu realisieren. Trotzdem finde ich immer wieder die Zeit, mich auch mal tiefer in die Technik einzutauchen und meine Erkenntnisse hier im Blog zu teilen. Und ehrlich gesagt, das Unternehmen und unsere tollen Mitarbeiter:innen weiterzuentwickeln, macht mir mindestens genauso viel Spaß.
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Business Analystin

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